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Letztes Rennen zum 3-Landen-Cup in Frohburg

Während der chefmonteur Smoke, seit der Speedweek unfreiwilliger Team-Manager der equipe37 (s. Bericht aus Oschersleben), standesgemäß Erster Klasse im ICE anreist, sich von einer grid-girl-würdigen Zugbegleiterin mit der Financial Times Deutschland und Kaffee verwöhnen lässt, quält sich Axel nebst besserer Hälfte über die Autobahnen der fünf Neuen Länder. Mit Hänger und Durchschnittstempo 60 geht es nach Frohburg, einem Klassiker, so bekannt wie die Rennen in Schleiz und am Sachsenring. Dort (in Frohburg, nicht am Sachsenring) wird die equipe37 neben 2 Rennen der Open-1000-Klasse auch die beiden letzten Läufe im 3-Landen-Cup bestreiten. Das Wetter ist mehr als schlecht; neben dem Regen macht auch Eiseskälte den Helden dieses Berichts zu schaffen.

Unsere Unterkunft befindet sich dieses Mal leider nicht im Hotel Primula in Oostende, sondern auf dem Campingplatz Pahna; ein Original-DDR-„Bungalow in Leichtbauweise“ mit 50er-Jahre-Fliesen und geschmackloser Styropor-Decke ist für uns reserviert. Aber besser als ein Zelt im Fahrerlager. wo das Unwetter bereits alle Wiesen in Schlammwüsten verwandelt hat.

Während der Team-Manager / chefmonteur gemütlich den Freitagabend-Tatort sieht, treffen Tati und Axel gegen Mitternacht ein. Kurze Abstimmung des Zeitplans für den Samstag; anschließend ist Bettruhe angesagt.

Am nächsten Morgen kommen wir bei Regen, Sturm und gefühlten 5º C im Fahrerlager an, wo das Team von Bernd Scheeder bereits fleißig am Werkeln ist. Der Veranstalter verlegt den Beginn des Trainings eine Stunde nach hinten: es liegt eine Unwetterwarnung vor. Kaum zu glauben, dass der Wind noch stärker werden soll! Wir verkriechen uns in den Teambus und nehmen ein gepflegtes Frühstück ein.

Dann geht es – bei zunehmend besserem Wetter – tatsächlich los. Es werden heute 4 Trainings und 1 Rennen gefahren. Axel beginnt mit Regenreifen. Schwierige Bedingungen, wenn man eine Strecke erst noch kennen lernen muss. Aber die Trainingssessions laufen unproblematisch ab. Bei Sonnenschein und schnell abtrocknender Strecke wird auf Trockenreifen umgebaut. Axel hat Bedenken wegen der Übersetzung. Doch letztlich bleibt festzuhalten, dass die R1 nahezu perfekt nach Frohburg passte.

So ging es dann in den ersten Lauf für die 1000er. Der Veranstalter hatte den Zeitplan fast wieder aufgeholt; es ging Schlag auf Schlag. Die Trainingseinheiten waren etwas verkürzt worden, aber Axel kommt trotzdem ausreichend zum Fahren. Die Stoppuhr belegt eindeutig, dass der Fahrer der equipe37 den Streckenverlauf immer besser beherrscht.

Das Rennen - unser letzter offizieller Tagesordnungspunkt am Samstag - bereitete keine Probleme; wir konnten den ersten Tag also in Ruhe ausklingen lassen.

Ein Sponsor von Bernd lud am Abend dann noch zur Grillfeier. So konnten wir bei leckerem Essen den Tag Revue passieren lassen und plauderten noch ein wenig mit Andy und Manu vom Team Moto B.K., bevor es zurück in die Ferienwohnung ging.

Am Sonntag dann Check-out beim Campmaster und auf einem Schleichweg wieder ins Fahrerlager. Die Sonne scheint und die Fans kommen in Massen. Heute standen beide Läufe zum 3-Landen-Cup auf unserer Liste, dazwischen noch ein Open-Lauf.

Die Strecke ist schnell und der Durst der R 1 groß, zwischenzeitlich muss der Team-Manager und chefmonteur Smoke mit dem Affenwägelchen zur einzigen Tankstelle Frohburgs laufen, um die Spritvorräte aufzustocken. Dort trifft er viele Gleichgesinnte oder besser gesagt: Schicksalsgenossen!

Beim 3-Landen-Cup geht es um einiges heftiger zur Sache als bei den Open-Läufen! Der bis dato ungeschlagene Denny Lannoo sollte für dieses Mal nur einmal auf’s Podest fahren, und auch das nur als Dritter! Doch der Gesamtsieg war ihm nicht mehr zu nehmen. Beim Kampf um den Sieg ging es genauso heiß her, wie beim Fight um die Plätze. Axel belegt als Rookie zwei hervorragende 16te Plätze. Dabei schickt er sogar den TT-Veteranen Dirk Kaletsch in den Acker. Der nimmt’s gelassen und freut sich über das erstklassige Beweismaterial seiner On-Board-Kamera.

Zwar zeigt sich an diesem Wochenende wieder einmal, dass ein Originalmotorrad von der Stange in der Endgeschwindigkeit deutlich unterlegen ist. Aber wie immer hatte chefmonteur Smoke wenig zu tun: ein ausgelutschtes Ritzel war zu tauschen, die Bremsbeläge zu wechseln und neue Reifen aufzuziehen.

Am Ende des Sonntags können wir als Fazit festhalten: Die Saison 2007 war die bisher beste der equipe37; mit dem 3-Landen-Cup wurde eine neue und faszinierende Meisterschaft entdeckt, die den Road Races in Nord-Irland in nichts nachsteht (o. k., einige Zuschauer mehr hat’s schon noch in Port Stewart) und schon jetzt machen sich die Beteiligten Gedanken, was optimiert werden könnte. Privatsekretärin für den Team-Manager wäre zum Beispiel nicht schlecht. Dann würde er wenigstens nicht Matthijs’ Lieferpapiere verschlampen!

Abends geht es dann für Chefmonteur Smoke wieder zurück nach Berlin (vom EINgleisigen Bahnhof Frohburg!!!). Tati und Axel hängen noch einige Tage in irgendeinem Luxushotel in Schloss Sanssouci (oder so ähnlich) dran und verbraten die letzten Kröten aus der Mannschaftskasse. Dafür müssen die Teammitglieder am nächsten Wochenende bei der Saisonabschlussfete Essen und Getränke selbst mitbringen! Da kann in der Saison 2008 sicher auch noch einiges optimiert werden.

Ich bin gespannt, was uns das nächste Jahr bringt. Ich verabschiede mich jedenfalls in die Winterpause, möchte es mir aber nicht nehmen lassen, allen im Team und um das Team herum herzlich für die 1-A-Erfahrungen und -Erlebnisse zu danken, die Ihr möglich gemacht habt. Um niemandem auf den Schlips zu treten, nenne ich hier natürlich keine Namen, sondern lieber Nationen: Nord-Irland, Holland, Belgien, Deutschland: so macht Multi-Kulti Spaß.

Vive l’equipe37!

 

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